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Es geht auch fair!

Von Birgit Arndt

Der Begriff „fair“ kommt aus dem englischen und bedeutet gerecht, ehrlich und anständig. In vielen Bereichen unseres Lebens ist der Begriff der Fairness mittlerweile fest verankert: Natürlich wollen die Zuschauer eines Fußballturniers oder einer anderen Sportveranstaltung einen fairen Wettkampf sehen. Bei dem die Siege nicht durch Tricksen oder Foulplay erzielt werden, sondern der Bessere gewinnt.

Produkte aus fairem Handel liegen im Trend

Beim Einkaufen achten immer mehr Menschen darauf, dass sie „Fairtrade“ Produkte kaufen. Um mehr als 50% hat sich die Anzahl der Konsumenten seit 2009 erhöht, die auf fairen Handel Wert legen. Also Produkte, die unter fairen Bedingungen entstanden sind und den Erzeugern einen Mindestpreis garantieren, mit dem die Mitarbeitenden dann wieder fair bezahlt werden können. Außerdem soll bei der Produktion sichergestellt werden, dass internationale Umwelt- und Sozialstandards eingehalten werden, die Mitarbeitenden nicht gesundheitsgefährdenden Substanzen ausgesetzt sind und geregelte Arbeitszeiten haben. Zu erkennen sind Produkte aus fairem Handel an Zertifikaten wie dem FAIRTRADE Zertifikat, das für eine breite Produktpalette von Schokolade bis Rosen vergeben wird. Lange konzentrierte sich die Fairhandelsbewegung vor allem auf landwirtschaftliche Erzeugnisse und Handwerksprodukte aus Entwicklungsländern, doch zunehmends weitet sie sie auf weitere Branchen aus.

Der faire Gedanke setzt sich in immer mehr Branchen durch

In der Bekleidungsindustrie entwickelt sich der „Grüne Knopf“ zu einem wichtigen Qualitätssiegel für soziale und ökologische Produktion. Bei Teppichen kann man anhand des Rugmark Siegels erkennen, dass der Teppich ohne Kinderarbeit gewebt wurde. Faires Reisen nimmt auch den Gastgeber in den Blick und ruft zu sozialverantwortlichem und ökologischem Reisen auf, das die Umwelt in den bereisten Ländern achtet und die Menschen dort respektvoll behandelt. Die Fairchain Bewegung setzt sich dafür ein, dass Rohstoffe in den Anbauländern verarbeitet werden und möglichst viel Wertschöpfung vor Ort stattfindet.

Das im Jahr 2013 gegründete Unternehmen Fairphone übertrug erstmals Fairtrade-Aspekte auf die Produktion von Smartphones. Fairphones haben den Anspruch langlebig und reparabel und damit nachhaltig zu sein. Bei der Herstellung stehen sowohl das Wohlergehen der Arbeitskräfte als auch der Einsatz eines hohen Anteils recycelter Materialien im Vordergrund.

Fair Company ist die größte und bekannteste Arbeitgeberinitiative Deutschlands, die sich nachhaltig für eine faire Arbeitswelt einsetzt, die jungen Menschen faire Arbeitsbedingungen und Entwicklungsperspektiven bieten. Mittlerweile gibt es immer mehr „Fairtrade-towns“ - Städte und Kommunen, die sich zu mehr Fairness im Einkauf von Waren verpflichten.

„Fair“ ist ein Prozess

Zwar gelingt es keiner der hier genannten Bereiche bisher, zu 100% fair zu produzieren oder zu agieren. Doch allen fairen Bewegungen ist gemein, dass es um einen Prozess geht. „Fair“-Bewegungen haben einen Weg der Veränderung in Gang gesetzt, der versucht, die Interessen der verschiedenen Akteure gleichermaßen zu berücksichtigen und so fair zusammenzuarbeiten. 

Fairständigen – ein wichtiges Fundament für den Weg zum Frieden

Den Gedanken der Fairness greift auch die aktuelle Impulspost zum Thema „Streit – Respekt – Frieden“ auf. Sieben Milliarden Menschen leben auf der Welt. Sie haben sehr unterschiedliche Interessen, Standpunkte und Perspektiven auf die Welt. Streit und Konflikte sind daher der Normalfall. Nicht selten eskalieren sie in Gewalt und Krieg.

Schalom, der biblische Begriff für Frieden ist weit mehr als die Abwesenheit von Gewalt und Krieg. Er beschreibt ihn als Geschenk Gottes, als einen Weg, wie Leben gelingen kann in Zu-Frieden-Heit. Ganz sicher umfasst diese Zu-Frieden-Heit auch ein gutes und möglichst harmonisches Miteinander, ein Ausgleich der verschiedenen Interessen. Nur dann können Menschen wirklich zufrieden leben. Doch dieser Schalom kommt nicht von selbst. Er ist eine dauerhafte Aufgabe, ein Prozess. Dazu braucht es Mittel und Wege, wie eine gute Streitkultur, das permanente Ringen um Kompromisse. Das Wechseln der Perspektive und manchmal auch das Einschalten von Vermittlern. Das Motto der Aktion „Fairständigen“ macht deutlich worum es geht: Frieden kann nur gelingen, wenn wir uns fair und ständig darum bemühen.

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fairtrade Deutschland

© fairtrade Deutschland

Fairtrade Deutschland ist eine unabhängige Initiative zur Förderung des fairen Handels. Sie mobilisiert gegen Handelsungerechtigkeit und schließt Lizenzverträge mit Handelspartnern ab, die nach Fairtrade-Standards gehandelte Produkte anbieten.

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