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Frieden – Peace – мир – ειρήνη – שָׁלוֹם

Von Sabine Müller-Langsdorf

GettyImages / Oleg_Elkov

alle Sprachen kennen das Wort Frieden. Viele Namen tragen den Frieden in sich: Fridtjof, Frieda, Mirko, Irene. Und oft ist das Wort Frieden mit einer ganzen Philosophie verbunden. Bei den alten Römern war es die „Pax Romana“ mit der von Rom aus alle Welt regiert werden sollte. Ob das immer friedlich war, sei dahingestellt. Jesus brachte die Besatzungsmacht aus Rom den Tod durch die römische Hinrichtungsart der Kreuzigung.

Wie anders ist das Verständnis von Frieden in der hebräischen Bibel. „Schalom“ meint einen umfassenden Frieden: mit mir selber, im Zusammenleben mit anderen Menschen, mit der gesamten Schöpfung und mit Gott. Zu anspruchsvoll? Zu viel? Nein, denn Worte tragen ja oft mehrere Dimensionen mit sich. Im Wort Schalom klingt auch mit, wie das gehen kann mit dem Frieden. Das hebräische Wort  Schalom ist  ein grundbescheidenes Wort: „Sich begnügen-genug haben-vergnügt sein“ bedeutet es auch. Das kann erleichtern und den Weg zum Frieden weisen: jetzt und hier beginnen, Schritt für Schritt, nichts raffen und nicht gleich die ganze Welt retten müssen. Leichten Fußes in guter Gesellschaft suchen, was dem Frieden dient. Meinem, deinem, dem der Erde.

Den Frieden mit Gott können Menschen nach biblischem Verständnis nicht machen. Dieser Friede ist den Menschen von Gott geschenkt. In der Schöpfung, im Bund Gottes mit seinem erwählten Volk, in der Menschwerdung Jesu, in Brot und Wein und in der Verheißung eines ewigen Friedens am Ende der Zeiten.

Wie Schalom in seiner Fülle aussehen kann, darüber reden die Propheten der Bibel. Sie haben in unfriedlichen Zeiten starke Friedensbilder entworfen. Denn zu Krieg und Verfolgung braucht es Gegenbilder. Nicht als billigen Trost, sondern um sich zu vergewissern: Gewalt und Tod haben nicht das letzte Wort. Eines dieser Bilder ist besonders schön. Es beschreibt gelingendes Zusammenleben nach einer Katastrophe: „Es sollen auf den Plätzen Jerusalems wieder sitzen alte Männer und Frauen, jeder mit seinem Stock in der Hand vor hohem Alter, und die Plätze der Stadt sollen voll sein von Knaben und Mädchen, die dort spielen…Rede einer mit dem andern Wahrheit und richtet recht, schafft Frieden in euren Toren.“ (Sacharja 8,4+5+16)

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